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Überschüsse in Sozialversicherung 2015 gesunken

23. Mai, 2016

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden Anfang 2015 mitteilte, lagen die Überschüsse der Sozialversicherung 2015 bei 1,2 Milliarden Euro. Das auf den ersten Blick gute Ergebnis relativiert sich bei einem Vergleich mit den Vorjahreszahlen. Im Vorjahr lagen die Überschüsse nämlich noch bei 3,3 Milliarden Euro. Damit gingen die Überschüsse 2015 um 2,1 Milliarden zurück – trotz steigender Einnahmen in allen Bereichen der Sozialversicherung.


Steigenden Einnahmen stehen steigende Ausgaben gegenüber

Insgesamt stiegen die Einnahmen aller Sozialversicherungszweige im Durchschnitt um vier Prozent. Noch stärker als die Einnahmen stiegen im vergangenen Jahr aber auch die Ausgaben. Die stiegen im Durchschnitt um 4,4 Prozent. Von den Entwicklungen waren allerdings nicht alle Zweige der Sozialversicherung gleichermaßen betroffen. Während in der Sozialen Pflegeversicherung und der Bundesagentur für Arbeit die Einnahmen stärker stiegen als die Ausgaben, überstiegen die Ausgaben der gesetzlichen Kranken- und der Rentenversicherung die Mehreinnahmen deutlich. In der gesetzlichen Krankenversicherung lagen die Ausgaben 0,5 Prozent und in der Rentenversicherung sogar zwei Prozent höher. Das entsprach gegenüber dem Vorjahr Verlusten von 1,9 Milliarden Euro in der Renten- und 3,5 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dass die gesetzliche Sozialversicherung insgesamt dennoch einen Überschuss von 1,2 Prozent verzeichnen konnte, geht auf deutliche Mehreinnahmen der Bundesagentur für Arbeit und der Pflegeversicherung zurück.


Ursachen für Rückgang der Überschüsse

Als Hauptursachen für die Entwicklungen in der Renten- und Krankenversicherung gelten unter anderem:

  • Die Einführung der Mütterrente und der Rente ab 63
  • Senkung der Rentenversicherungsbeiträge
  • Senkung von Bundeszuschüssen zum Gesundheitsfond

Mit den sinkenden Überschüssen in der gesetzlichen Sozialversicherung setzt sich ein Trend fort, der schon seit längerem zu beobachten ist. Bereits zu Beginn dieses Jahres hoben viele gesetzliche Krankenversicherungen Zusatzbeiträge zum Teil deutlich an. Experten prognostizieren für die Zukunft immer wieder weiter steigende Beiträge und auch deutliche Leistungseinschnitte insbesondere bei der gesetzlichen Krankenversicherung.